ALLES BEGANN 1999
Nach einem vierjährigen Aufenthalt in den USA kehrte Lina in ihre Heimat nach Falun zurück. Dort zog sie in die ehemalige Rektor-Wohnung einer alten Schule. Im Keller der Schule traf sich der örtliche Verband des Weberhandwerks, dem sich Lina anschloss. Da sie schon immer Interesse für das Weben hatte, saß sie bald selbst hinter einem Webstuhl. „Dort fühlte ich mich wohl!“, sagt sie. So fing alles an, als Lina 24 Jahre alt war.
Nach kurzer Zeit zog sie nach Göteborg und begann dort eine Kunst- und Weberausbildung. Linas Fokus war das Weben und sie merkte bald, dass großes Interesse für ihre Werke bestand und beschloss, sich auf das textile Gestalten zu konzentrieren.
Mit ihren Produkten, gewebten Teppichen in Leinen und Tischsets in Papier, unter dem Arm, besuchte Lina mögliche Verkaufsstellen in Göteborg. „Norrgavel“, ein Geschäft mit Filialen in Stockholm, Malmö und Göteborg, gefielen Linas Produkte. Sie bestellten 24 Teppiche. Das anfängliche Freizeitinteresse fing an, sich zu einer Geschäftsidee und einem Beruf zu entwickeln. Die Marke Pappelina war geboren! Der Name kommt von dem Wortspiel mit Papier (dem Material, in dem Lina anfangs webte) und ihrem Vornamen. Trotz großem Enthusiasmus musste Lina bald erkennen, dass es unmöglich war, alle Bestellungen selber per Hand zu weben. Sie fing an, sich nach einer Weberei umzusehen, die ihre Ideen umsetzen konnte. Webereien waren in Schweden am Aussterben, viele inzwischen stillgelegt. Letztendlich fand sie einen kleinen Familienbetrieb mit drei Angestellten in Dalarna, wo in den 50er Jahren aus Leinen gewebt wurde. Und dort fand Lina ein kleines Plätzchen, wo sie ihren eigenen Webstuhl hinstellen konnte.
Rein zufällig stieß Lina in der Weberei auf ein altes Lager mit bunten Kunststoffbändern, aus denen in den 50erJahren gewebt wurde. Inspiriert von den neuen Möglichkeiten, experimentierte sie mit dem Material und kreierte eine „neue“ Version des traditionellen Läufers, in dem vor allem das Material - farbenfrohes Plastikband - hervorgehoben werden sollte. Mit einer neuen Technik und doppelt so viel Material wie in dem traditionellen Läufer, erfand Lina eine ganz neue Version, die es so zuvor noch nicht auf dem Markt gab.
Die Weberei war anfangs sehr skeptisch und glaubte, dass das Produkt keine Käufer finden würde, vor allem, da der Läufer auf Grund des großen Materialverbrauchs, verhältnismäßig teuer war. Aber Lina war von ihrer Idee überzeugt und stellte ihr Produkt zum ersten Mal im Januar 2010 auf der Formex-Design-Messe in Stockholm aus. Die Messe war ein großer Erfolg. Lina nahm Bestellungen für 124 Kunststoffläufer und 12 Leinenteppiche auf!
Im darauffolgenden Jahr stellte Lina den Läufer „BOB“ auf der Messe aus. Ein klassisches Design in einer neuen Webtechnik, die dem Läufer eine wunderbar weiche Struktur gab. „BOB“ wurde als bestes Textilprodukt auf der Messe ausgezeichnet.
Ein Jahr später, 2002, wurde das Modell „VERA“ auf der Formex-Design-Messe ausgestellt – ebenfalls mit großem Erfolg! VERA war das erste Design, welches auf Jaquard- Webstühlen gewebt wurde. Mit ihnen konnten fast beliebige komplizierte Designs gewebt werden.
Lina erinnert sich gerne an die 124 Kunststoffläufer, die sie auf der ersten Messe verkaufte und mit denen eigentlich alles ins Rollen kam. Heute produziert Pappelina circa 100 000 Läufer jährlich und beschäftigt 40 Personen in Dalarna. Verkauft werden die Produkte inzwischen in über 30 Ländern. Pappelina webt noch immer in der gleichen Familienmanufaktur im Herzen von Schweden, denn mit der Produktion vor Ort, können alle Arbeitsprozesse leicht überblickt und somit Qualität auf allen Ebenen garantiert werden. Und darauf ist Pappelina wirklich stolz!
Link zur Homepage von Pappelina: https://www.pappelina.com/de
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